Das Nurflügelmodell Schlauchkurbler wird von der Firma Aeroplan, die hauptsächlich Antikmodelle vertreibt, angeboten. Der Schlauchkurbler zählt leider nicht zu den Antiken... er weicht mehr als 10% vom Original ab.
Also an einem Antikwettbewerb kann man nicht teilnehmen. Für die allermeisten bestimmt nicht weiter schlimm. :-) Das Modell mit einer Spannweite von 2200mm kann man in verschiedenen Ausführungen erwerben. Vom roh gefrästen bis hin zum sauber verputzen Rippensatz. Die Bauanleitung ist ausführlich gehalten, leider wird kein 1:1 Bauplan mitgeliefert. Der überwiegende Teil der Anleitung bezieht sich auf das Original (mit einigen Erfahrungen aus der damaligen Zeit) wie auch der Plan.
Der mitgelieferte Bauplan zeigt das Original
Na dann erst mal einen Winkel von 30° auf eine Tapete gezeichnet und mit den Rippen einen eigenen Plan erstellen. Gebaut wird dann nach Anschäften der Kiefernleisten mit Ponal und Sperrholzrippen (halt wie damals, nix Sekundenkleber, man ist halt voll auf dem Antiktrip).
...geht schnell vonstatten. Passt etwas nicht auf Anhieb hat man mit Sicherheit etwas falsch gemacht! Durch die Frästeile ist Präzision gewährleistet, die Steckung erledigt ein 4mm Stahl in Messinghülse mit Torsionsdübeln.
Flächensteckung mit Rundstahl und Dübel
Der Rumpf besteht aus 5 Teilen, davon 3 Mittelteile, die für den RC-Einbau schon ausgefräst sind, die Öffnungen können natürlich nach Bedarf vergrößert werden. Zwei Außenseitenwände verschließen alles. Nach dem Schleifen mit Verrundung sieht das gut aus.
Rumpf mit Öffnungen für den Anlageneinbau
Der Rumpf sollte vorne knapp und hinten länger gestaltet werden. Des Schwerpunktes wegen. Das erste Modell war deshalb ohne Trimmblei kopflastig.
Auch sollte man die Schränkung im Außenflügel von Anfang an um 3mm erhöhen. Miniservos und Direktanlenkung ist vorgesehen, angeschlossen werden diese durch verdrillte Kabel und je einen halbierten MPX Hochstromstecker im Flächenübergang, dort werden die Flächen "nur" mit Tesafilm gegen wegrutschen gesichert.
Blick über eine Flächenhälfte
Im Nasenbereich wurde dem Flügel noch ein Torsionskasten aus 0,6mm Balsa spendiert, dieser fällt leider beim Bespannen etwas ein. Im Bereich der Steckung wurde mit 0,4mm Sperrholz beplankt. Das Bespannpapier wurde gegen ein Vlies eingetauscht (auch vom Hersteller zu beziehen), es wird mit separatem Heißsiegelkleber, der auf die Rippen aufgepinselt wird, aufgebügelt (wie Folie zu bearbeiten). Danach 2-3mal mit Spannlack dünn eingestrichen und jeweils 1 Tag trocknen lassen oder besser länger und den Flügel in eine Form eingespannt lassen. Man kann sich sonst nie sicher sein, dass sich nicht doch was verzieht.
Die Ruder können wie damals mittels Zwirn als Schanier befestigt werden, hier wurde aber Tesa verwendet (oh Übel: und das bei einem Antiken... na Ja), damit ist dann aber auch eine gute Spielfreiheit gegeben und es wabbelt nichts oder geht zu stramm.
Ruder und Anlenkung, vorne ist ein Turbulator aufgeklebt
Nun ja was soll man sagen... Das Modell ist nach Fertigstellung deutlich leichter geworden als vom Hersteller angegeben. 671gr Fluggewicht! Hier sind 2 Miniservos, 4x110mAh Empfängerakku, ein Schulzeempfänger und ca 10gr Heckblei enthalten! Und das alles mit der extra Nasenbeplankung!
Die Ruderausschläge sollten groß gewählt werden, auch auf dem Höhenruder ist es nötig. Wer vorher auf 3mm Schränkung ging, braucht nun weniger. :-) Ca. 10mm hinter dem Hochstarthaken, der nach eigenem Ermessen auch variieren kann, wurde eine kleine Kerbe eingefeilt, der Daumennagel leistet gute Dienste zum Auswiegen.
Hochstarthaken am Rumpf, nah dahinter der Schwerpunkt
Das Einfliegen ist kein Thema, alles Roger wie man so sagt, nichts, was einen in Aufregung bringen könnte. Der Hochstart soll nach Angaben des Herstellers mit einem Schlauchgummi gehen, dabei darf der Zug ca. 3 bis 6kg betragen. Na ja, wer will, der kann. Aber: Schöner und modellschonender ist der Laufstart! Nur nicht mit einem F3J vergleichen, gestartet wird mit dünner Drachenschnur ca. 20 bis 100m lang. Diese auslegen, einen Helfer einweisen und los geht es. Dabei wird das Seil leicht gestrafft, man läuft zusammen 3 bis 4 Schritte und gibt dann das Modell frei. Der Helfer läuft weiter bis das Modell einen Steigwinkel von ca. 45° erreicht hat, ist es gut ausgetrimmt muß keinerlei Steuerkorrektur erfolgen. Wird gegen den Wind gestartet, braucht man auch keine Ausbrechtendenzen zu befürchten. Einfach nur zusehen.
Schlauchkurbler beim Hochstart
Ach ja: Der Helfer hört natürlich in dieser Phase auf zu laufen. Sobald er einen Zug, wie man es von kleinen Drachen gewohnt ist, verspürt, hört er auf zu laufen und geht in ein gehen über. Der Zug bleibt weiterhin erhalten und auch unser Schlepper hat nun was davon - er kann im Rückwärtsgehen das Modell beobachten und wie einen Drachen steigen sehen. Nochmal: Die Sportaktion mit dem Laufen (=Dauerlauftempo) geschieht nur auf den ersten 10-15 Metern und hängt natürlich vom Gegenwind ab. Da liegt schon genug Zug an. Zum Ausklinken bleibt der Schlepper einfach stehen, das kann schon mal 10-15s dauern, das Modell gleitet, nachdem die Spannung abgebaut ist, von alleine aus dem Seil.
Hierzu ist zu sagen: Der Schlauchkurbler zieht sich selber in die Thermik und deutet das durch wackeln mit den Flügeln an. Strömungsabrisse können selbst bei wildesten Steuermanövern nicht provoziert werden. Der Schwerpunkt kann nach Belieben und Windverhältnissen in einem großen Bereich verschoben werden. Bei Windstärken von über 4bft kommt man nicht mehr gegen den Wind an und es macht dann auch keinen großen Spaß. Aber dafür ist das Modell auch nicht gedacht. Es ist halt ein "Fast-Freiflieger". Die Landung teilt man sich großzügig ein und schwebt so im Schritttempo ein. Je langsamer das Modell unterwegs ist, desto mehr Ausschläge müssen gegeben werden.
Alles in Allem vom Bau bis zur Punktlandung ein Modell zum reinen Stressabbau.
ein gelungenes Modell, viele gelungene Flüge
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